Der weitaus größte Teil (bis zu 99%) dieses Ichs ist dem Bewusstsein überhaupt nicht zugänglich. In Hypnose finden Sie Kontakt zu diesem Unbewussten. Da es Probleme und Symptome erzeugt, um Sie wieder auf den Weg zu sich selbst zurückzubringen, weiß es auch die Lösung dafür.
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Medizinische und Psychotherapeutische Hypnose

Der Begriff Hypnose geht auf "Hypnos", den griechischen Gott des Schlafes zurück, was aber irreführend ist, denn auf der geistig-seelischen Ebene ist der Hypnotisierte hellwach, während der Körper völlig auf Entspannung umgestellt hat. Pulsfrequenz, Atemgeschwindigkeit, Blutdruck und Muskelanspannung sinken bzw. normalisieren sich, was zur Folge hat, dass auch weniger oder gar keine Stresshormone ausgeschüttet werden. In der rechten Gehirnhälfte nehmen die für Entspannungszustände typischen Alphawellen zu, genauso wie die für die Immunabwehr so wichtigen Blutkörperchen. Der hypnotische Zustand ist somit schon per se eine Phase tiefer Erholung und führt zu einer körperlichen und seelischen Entkrampfung.

Wie Hypnose überhaupt möglich ist und die einzelnen Trancephänomene, wie z.B. Schmerzfreiheit bei Zahnbehandlungen oder nicht bewusst gesteuerte Hand- und Fingerzeichen, zu erklären sind, ist wissenschaftlich bis heute nicht eindeutig geklärt.

Vielleicht ist dies auch der Grund, wieso Hypnose weniger als (seriöse) Heilmethode bekannt ist, sondern zunächst eher mit Magie und Bühnenshows in Verbindung gebracht wird.

Hypnose ist nichts anderes als das gezielte Herstellen von Trance.

Als Trance bezeichnet man einen Zustand eingeengter, auf einen bestimmten Bereich begrenzter Aufmerksamkeit, indem man Außenreize weniger oder gar nicht mehr wahrnimmt und sich in einer Art "innerer Wirklichkeit" befindet. Die Fähigkeit in Trance zu gehen, ist eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, die nichts mit Magie oder Mystik zu tun hat. Im Gegenteil: sie ist ein ganz natürliches Alltagsphänomen, das uns ständig begegnet. Man ist einfach mit einer Tätigkeit so intensiv beschäftigt, dass man Raum und Zeit um sich herum vergisst. Wenn Sie beispielsweise bei einer Zugfahrt durch das gleichmäßige Rattern der Räder auf den Schienen und das Vorbeirauschen der Landschaften anfangen, vor sich hinzudösen und in Gedanken woanders sind, vielleicht beim letzten Urlaub, dann sind Sie in Trance. Das Gleiche passiert auch bei monotonen Tätigkeiten, Fernsehen oder langweiligen Vorträgen. Tagträumereien gehören ebenfalls dazu. Gern wird als Paradebeispiel das Autofahren angeführt, wo wir Kuppeln, Schalten, Steuern und Gas geben, ohne uns dessen wirklich bewusst zu sein. Manchmal fahren wir gewohnte Wege so unbewusst, dass wir uns bei der Ankunft nicht erinnern können, auf welche Art und Weise wir dorthin gekommen sind. Unsere Konzentration ist auf etwas anderes fokussiert. Das Bewusstsein, das sonst alles kontrolliert, ist weitgehend außen vor. So kann es passieren, dass wir bei automatisierten Tätigkeiten, die uns so vertraut sind, dass wir sie quasi "im Schlaf beherrschen", die kreativsten Ideen bekommen – ohne Zensur durch das Bewusstsein.

Im Unterschied zur klassischen Hypnose, in der der Therapeut zu glauben weiß, was für seinen Patienten gut ist und ihn evtl. durch Suggestionen in diese Richtung drängt, entwickelt der selbstorganisatorisch orientierte Therapeut Lösungen mit bzw. aus dem betroffenen Menschen selbst heraus. Er ordnet sich konsequent dessen Unbewussten unter.

Der selbstorganisatorische Ansatz ist die Brücke zur systemischen Therapie. Das heißt nichts anderes, als dass ein System, dessen Gleichgewicht im Lot ist, sich selbst reguliert, von selbst gesundet. Schneide ich mir z.B. in den Finger, wird ein innerer Automatismus in Gang gesetzt, der dafür sorgt, dass die Wunde von alleine – ohne äußeres Zutun – heilt. Unser Körper organisiert sich mit all seinen Zellen ständig neu, um einen relativen Zustand von Gesundheit aufrechtzuerhalten, obwohl seine Umwelt permanent eine Anpassung an sich ständig verändernde Bedingungen fordert. Entsprechend wohnt auch der Psyche die Aufgabe und Fähigkeit inne, sich selbst immer wieder neu auszurichten und in ihrer Balance zu bleiben bzw. zu ihr zurückzufinden, unabhängig von der äußeren Realität.

Das bedeutet, dass der Mensch immer – mehr oder weniger - in seinem Optimum bleibt oder es nach etwaigen Schwankungen wieder erlangt. Anders gesagt, der natürliche Zustand des Menschen, gleichsam sein Geburtsrecht, ist: ein in sich Ruhen, Gesundheit, Erfolg und Lebensfreude. Jeder Mensch hat dafür seinen ganz eigenen Bauplan, seine persönliche Bestimmung, die (göttliche) Matrix oder Selbstindividuationstendenz. Sind wir an unsere innere Weisheit angeschlossen, werden wir zu dem, was wir aufgrund unserer ganz individuellen Anlagen, Ressourcen und Fähigkeiten zu werden bestimmt sind. Wir haben gleichermaßen eine gute Bindung an uns selbst, wie auch andere Menschen.

Leider werden wir in der Regel durch innere Konflikte und Traumata an der Erfüllung unseres Lebensplans gehindert und lassen uns eher Fremdbestimmen. Folgen wir aber nicht unserem Auftrag, unser einzigartiges Wesen in die Welt zu bringen, führt das zwangläufig zu psychischen und körperlichen Krankheiten, Verhaltensstörungen usw. In diesem Fall wird das Unbewusste uns Symptome schicken, damit wir unser Leben nicht sinnlos vertun und wieder auf den "richtigen Pfad" zurückfinden. Das macht es so lange, bis wir etwas verändern, was uns unserem inneren Lebensplan wieder näher bringt.

In der selbstorganisatorischen Hypnose verstehen wir Symptome als wertvolle Botschaften aus unserem Inneren. Wenn das Unbewusste ein Symptom erzeugt, und zwar immer wieder, dann hat es einen guten Grund und wird nicht so ohne weiteres damit aufhören. Im Allgemeinen bis die zugrunde liegende Problematik angeschaut und gelöst wird. "Nebenbei" führt der Lösungsweg uns zurück zu unserem Wesenskern – weg von den verrückten Glaubenssätzen unserer konditionierten Persönlichkeit hin zu wahrem, reinem Sein.